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PRESSESPIEGEL

Schüler würden Klingbeil wählen

Schneverdingen. Allzu große Unterschiede weisen SPD, CDU, Grüne und Linke in ihren Positionen zur Bildungs- und Sozialpolitik nicht auf. Diesen Eindruck konnte gewinnen, wer am gestrigen Montag die Diskussionsrunde der Bundestagskandidaten dieser Parteien an der KGS Schneverdingen verfolgte. Lars Klingbeil (SPD), Kathrin Rösel (CDU), Ellen Gause (Grüne) und Agnes Hasenjäger (Linke) stellten sich den Fragen von Schülern – und waren sich in den meisten Punkten einig.

Etwa darin, dass Bildung kostenlos sein muss, und zwar vom Kindergarten bis zum Studium. Oder auch darin, dass es die Kinderarmut zu bekämpfen und Familien bessere Einkommen zu ermöglichen gilt. Eine gute Ausstattung der Schulen mit Computern? Viermal ja.

Eine kleine Nuance gab es bei der Frage, ob das Wahlalter für Bundestagswahlen auf 16 Jahre herabgesetzt werden solle. Während Klingbeil, Gause und Hasenjäger uneingeschränkt zustimmten, zögerte Rösel. Sie habe sich mit der Frage noch nicht beschäftigt, sagte sie. Die Nachfrage von Marc-Antonio Göttsche, einem von vier Schülermoderatoren, ob Rösel Nachteile in einem herabgesetzten Wahlrecht sehe, verneinte die CDU-Politikerin aber auch.

Bei der Frage eines Schülers aus dem Publikum, ob es in Deutschland ein Zentralabitur geben solle, übten sich sowohl Rösel als auch Klingbeil in Zurückhaltung. Während Gause und Hasenjäger bejahten, sprach sich Rösel für kleine Schritte zur Vergleichbarkeit der Länderabiture aus. Klingbeil sagte, vor einem Zentralabitur sehe er ganz viele andere Stufen, etwa, das Verbot für den Bund, sich in Bildungsfragen einzumischen, aufzuheben. Dafür plädierten im Übrigen auch die anderen drei Podiumsgäste.

Großen Raum nahm bei der Diskussion die Digitalisierung ein – auf die Schule, aber auch auf die gesamte Gesellschaft bezogen. Rösel sagte, die Digitalisierung verändere die Arbeitswelt. Dafür müssten Schüler fit gemacht werden. Hasenjäger mahnte an, auch andere Fähigkeiten, etwa handwerkliche, wieder mehr zu fördern. Gause sagte, die Kernkompetenzen, die in der Schule vermittelt werden müssten, blieben gleich, etwa das selbstständige Denken. Für Klingbeil muss es in der Schule in erster Linie darum gehen, dass sich Schüler im digitalen Zeitalter zurechtfinden.

Und dann sagte der SPD-Politiker noch etwas, das möglicherweise zu seinem überaus guten Abschneiden in der Gunst des Publikums beitrug: Im Unterricht, so Klingbeil, könnten selbst Computerspiele eingesetzt werden: Sie förderten die kognitive Entwicklung.

Lag der Sozialdemokrat bei einer Schülerabstimmung vor der Diskussion noch knapp vor Rösel, so baute er seinen Vorsprung danach beträchtlich aus. Das Er- gebnis der geheimen Abstimmung: Dreiviertel der 300 Schüler aus den Klassen 10 bis 12 würden Klingbeil wählen. Die anderen Kandidaten muss das Wahlergebnis an der KGS aber nicht vollends schocken: Nur die wenigsten der beteiligten Schüler sind schon 18 Jahre alt und dürfen wählen gehen. ph

 

Quelle: Böhme-Zeitung vom 22.08.2017

 

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